Dr.
Jeannot Simmen hat das kulturhistorische Standardwerk „Der
Fahrstuhl“ geschrieben, seit mehreren Jahrzehnten beschäftigt
er sich mit der Vertikalen in der Kunst. Im Interview erzählt
der Kolumnist von Senkrechtstarter, wie er ursprünglich
auf das Thema stieß.
Herr Simmen, wann begann Ihre Faszination für den
Fahrstuhl?
Als Student war ich verliebt in eine wundervoll-erotische
Frau. Vor einem Besuch bei ihr wartete ich im Treppenhaus
auf den Aufzug und rationalisierte, ich hatte nur eines
im Kopf. Also fragte ich mich: Ist dieser Fahrstuhl hier
wohl aus der Zeit vor oder nach dem Jugendstil? Ich habe
es letztlich nicht herausbekommen und mir gedacht: Das gibt’s
doch gar nicht.
Also begann ich, eine Hängeregistratur anzulegen, in
die ich alles hineingeworfen habe, was mir zum Thema Fahrstuhl
in die Hände fiel. So bin auf die Vertikale gestoßen,
gewissermaßen als Lebensthema.
Quelle: senkrechtstarter
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